Der Juni 2017 in Rheinstetten:
Viel zu warm, zu trocken und sehr sonnig
Die Monatsmittelwerte in der Übersicht (Referenzperiode: 1961-1990):
Temperatur | 20.4°C | +3.4 |
Niederschlag | 71.5 mm | 79 % |
Sonnenschein | 281.9 h | 132 % |
|
Temperatur
Mit einer Durchschnittstemperatur von 20.4°C und einer Abweichung von
3.4 Grad (bezogen auf den Mittelwert von 17.0°C, 1961-1990)
erlebte der Raum Karlsruhe den drittwärmsten Juni seit 1876.
Unangefochten an der Spitze der wärmsten Junimonate steht der Juni 2003,
der eine Abweichung von 5.5° Grad aufwies, gefolgt vom Juni
des Jahres 1976 mit einer Abweichung von 3.5° Grad.
Mit Ausnahme eines 6-tägigen Zeitraums vom 4. bis zum 9. Juni wiesen alle
Tage überdurchschnittliche Temperaturen auf.
Die Höchsttemperaturen erreichten 21 Mal sommerliches Niveau (mindestens
25°C), und 7 Mal konnte ein heißer Tag (Höchsttemperatur
mindestens 30.0°C) verzeichnet werden; dabei traten vom 19. bis zum 22. 4 heiße Tage in Serie auf.
Die höchste Temperatur
des Monats mit 34.7°C verbuchte der 22. auf sich.
Die Nächte blieben vielfach lau, in der zweiten Monatshälfte sanken die
Temperaturen kaum noch unter 15°C.
Frisch präsentierten sich allerdings die Nächte vom 4. bis zum 6., als es sich
bis auf 6.4°C (am 8.) abkühlte; auch am 13. sank das Thermometer noch einmal
in den
einstelligen Bereich ab.
Niederschlag
Auch der normalerweise zweitfeuchteste Monst des Jahres konnte
sein Niederschlagssoll nicht erfüllen.
Mit dem Juni setzte sich die Trockenheit fort,
11 der letzten 12 Monate fielen zu trocken aus (Ausnahme: März 2017).
Insgesamt kam im Juni 2017 eine Regenmenge von 71.5 mm zusammen, das entspricht 79%
der Norm von 90 mm. Fast das gesamte Niederschlagsgeschehen konzentrierte
sich auf die erste Monatshälfte, in der 83% des Monatsniederschlags niedergingen.
Die größte Tagesmenge trat am 3. auf, 17.3 mm betrug die 24-stündige Regenmenge,
und dasv war gleichzeitig auch der einzige Tag mit mehr als 10 mm Niederschlag.
Regen mit mindestens 1 mm konnte an insgesamt 11 Tagen beobachtet werden.
Vollständig trocken blieb es an 17 Tagen. Ein für Juni ungewöhnlich
langer Zeitraum ohne jeglichen Niederschlag dauerte 10 Tage lang an (vom
16. bis zum 25.).
Sonne
Zu trockene Monate sind im Sommer in der Regel auch gleichzeitig
sonnige Monate.
Und so war es auch im Juni 2017, der insgesamt mit 281.9 Sonnenstunden
aufwarten konnte. Die monatliche Sonnenscheindauer entsprach somit
132% der Norm von 212.9 Stunden, der Sonnenstundenüberschuss betrug 69 Stunden,
mehr als 2 Stunden pro Tag.
Kein Tag des Monats präsentierte sich wolkenverhangen,
die Sonne kam jedesmal mindestens 3.3 Stunden (am 27.)
lang zum Vorschein.
Der Juni, in dem am 21. oder 22. der astronomische Sommer beginnt,
weist die längsten Tage des Jahres auf; der Zeitraum
zwischen Sonnenauf- und untergang beträgt in Karlsruhe dann
etwas mehr als 15 Stunden.
An drei nahezu wolkenlosen Tgen konnte im Juni 2017
die nahezu maximal astronomisch mögliche Sonnenscheindauer von rund 15 Stunden
gemessen werden, nämlich am 14., 19. und am 21.
Insgesamt 14 Mal zeigte sich die Sonne länger als 10 Stunden.
Wind
Wind war im Juni 2017 kein großes Thema,
blieben doch Sturmböen mit mehr als 75 km/h aus.
Am windigsten mit Böen der Windstärke 8 (70.9 km/h)
wurde es am 7.
Vergleich mit dem Juni 2017
Der Juni 2016 konnte ebenfalls mit einem nicht geringen Temperaturüberschuss aufwarten,
mit einer Abweichung von 1.3 Grad reichte er allerdings nicht annähernd an
den diesjährigen Juni heran (+3.4 Grad).
Acht Sommertsgen im Vorjahr stehen derer 21 im Juni 2017 gegenüber.
Bei der Zahl der heißen Tagen lautet das Verhältnis 7 zu 2 zugunsten des
diesjährigen Junis.
In beiden Fällen erreichte die absolute Höchsttemperatur des Monats
einen außerordentlich hohen Wert von mehr als 34°C (2016: 34.1°C,
2017: 34.7°C).
Etwas überraschend erscheint demgegenüber der Blick auf die Nachttemperaturen,
die Vorjahresjuni nur einmal unter die 10°C-Marke fielen (8.4°C),
im viel wärmeren Juni 2017 hingegen gleich 4 Mal (bis auf 6.4°C).
Der Juni 2016 war der letzte nennenswert zu feuchte Monat (wenn man vom März 2017 einmal absieht);
er hatte eine Niederschlagssumme von 112.7 mm, was 125% der Norm entsprach.
Da konnte der Juni 2017 nicht mithalten, die gemessenen 71.5 mm entsprachen nur 79% des langjährigen Mittelwertes
von 90 mm.
Im Vorjahr fiel an 17 Tagen eine Tagesniederschlagsmenge von mindestens 1 mm (2017: 11),
außerdem kamen 3 Mal mehr als 10 mm an einem Tag zusammen (2017: nur einmal),
Kaum Unterschiede bei der maximalen Tagesregenmenge: 19.6 mm im Juni 2016,
ein Jahr später waren es 17.3 mm.
Wenig Regen, viel Sonne und auf der anderen Seite viel Regen und wenig Sonne; so
fällt auch der Vergleich der beiden Junimionate des Jahre 2016 und 2017 aus.
Auf der sonnigen Seite befand sich der Juni 2017 mit insgesamt 282 Sonnenstunden (132% der Norm).
Das waren mehr als 100 Stunden mehr als im Vorjahresjuni, dessen Sonnenscheindauer sich auf lediglich
171.5 Stunden belief und der sein Soll deutlich verfehlte. Sonnige Tage
mit mehr als 10 Sonnenstunden gab es im Voejahr 8 (2017: 14).
Beide Vergleichsmonate verliefen ähnlich windschwach. Mehr als 70.9 km/h im Juni 2017
bzw. 43.9 km/h im Vorjahr traten nicht auf. Sturmböen konnten somit in keinem der beiden Monate
gemessen werden.
© Bernhard Mühr, 2. Juli 2017
|