Monatsmitteltemperatur Nov. 2011: 5.5   °C Tag Tmin Tmax Tmean Niederschlag Schnee Sonne Spitzenbö
 Abweichung vom Mittel (1961-1990): 0.6   K   °C °C °C mm cm h km/h
 Mittlere Höchsttemperatur: 9.0   °C    
 Absolute Höchsttemperatur: 15.9   °C 1 4.6 13.6 8.6 0.0 0 3.0 10.8
 Mittlere Tiefsttemperatur: 2.0   °C 2 4.6 15.6 9.6 0.0 0 4.3 16.6
 Absolute Tiefsttemperatur: -3.7   °C 3 5.9 14.8 10.7 0.3 0 1.4 34.6
 Eistage (Tmax < 0°C): 0     4 7.0 15.9 11.3 0.0 0 2.4 36.7
 Frosttage (Tmin < 0°C): 9     5 6.5 14.7 10.5 0.0 0 3.5 23.8
 Sommertage (Tmax >= 25°C): 0     6 5.8 15.8 9.9 0.0 0 7.9 29.9
 Heiße Tage (Tmax >= 30°C): 0     7 4.5 9.9 8.3 0.0 0 0.0 19.8
 Niederschlagssumme: 2.1   mm 8 1.6 11.0 7.7 0.0 0 1.4 23.8
 Bezogen auf Mittelwert (1961-1990): 3   % 9 5.7 8.6 7.6 0.0 0 0.0 20.9
 Zahl der Tage mit Niederschlag >= 1.0 mm: 1     10 5.6 7.4 6.3 0.0 0 0.0 27.0
 Größte Tagessumme: 1.2   mm 11 5.9 10.7 7.5 0.0 0 1.2 33.8
 Tage mit geschl. Schneedecke >= 1 cm 0     12 0.7 11.4 6.6 0.0 0 5.8 33.1
 Sonnenscheindauer: 68.1   h 13 -0.8 6.4 4.0 0.0 0 0.0 33.8
 Bezogen auf Mittelwert (1961-1990): 135   % 14 3.0 4.1 3.6 0.0 0 0.0 18.0
 Spitzenbö: 49.3   km/h 15 -0.9 4.3 2.2 0.0 0 2.5 22.3
16 -3.7 3.4 -0.1 0.0 0 0.0 12.6
17 -2.0 7.7 3.4 0.0 0 2.4 18.7
18 0.2 10.4 5.7 0.0 0 0.8 16.2
19 1.3 6.0 4.2 0.0 0 0.1 15.8
20 -0.1 10.0 5.5 0.0 0 4.6 12.6
21 -1.0 6.3 1.8 0.0 0 2.0 8.6
22 -0.7 5.0 1.3 0.0 0 1.2 12.6
23 0.3 4.9 1.8 0.0 0 2.1 12.2
24 -1.2 5.7 1.3 0.0 0 4.9 15.5
25 0.5 4.1 1.8 0.3 0 1.9 29.5
26 3.6 8.4 5.1 0.0 0 2.1 26.3
27 2.6 9.1 5.6 0.0 0 2.3 49.3
28 0.8 10.5 5.6 0.0 0 7.5 26.3
29 0.9 4.0 2.7 1.2 0 0.0 13.3
30 -1.7 11.7 5.2 0.3 0 2.8 18.0
   
   
Monat 2.0 9.0 5.5 2.1 0 68.1 49.3


Obwohl Rheinstetten und das Kreisgebiet Konstanz im selben Bundesland liegen, nämlich in Baden-Württemberg, unterscheiden sich deren Temperaturen, Windstärken und Niederschlagsmengen doch deutlich voneinander. Zum einen liegen die beiden die beiden Städte bzw. Regionen etwa 150 Kilometer in nord-südlicher Richtung auseinander, zum anderen zeichnet sich das Bodenseegebiet durch ein spezielles Mikroklima aus, das sich auch in Konstanz auswirkt.

Der November 2011 in Rheinstetten: Etwas zu warm, viel zu trocken und zu sonnig

Übersicht Deutschland
Der November geht als ein außergewöhnlich zu bezeichnender Monat in die Wettergeschichte des Jahres 2011 ein.
Praktisch an allen Tagen dominierte Hochdruckeinfluss, atlantische Tiefausläufer fanden kaum und in nur sehr abgeschwächter Form den Weg nach Deutschland. Seit Aufzeichnungsbeginn war es in Deutschland in einem November noch nie so trocken; mancherorts fiel kein einziger Tropfen. Die gleiche Wetterlagenkonstellation hätte im Hochsommer nicht nur die Dürre, sondern zusätzlich große Hitze bedingt, jetzt im Spätherbst macht sich die Wärme hingegen fast nur in den höheren Lagen des Berglandes bemerkbar. Fehlender Wind und die angesichts des tiefen Sonnenstandes nur schwache Einstrahlung führt in den Niederungen zu feucht-kaltem und häufig trübem Wetter, während sich zur gleichen Zeit das Bergland strahlenden Sonnenscheins und hoher Temperaturen erfreut. Diese sogenannten Inversionswetterlagen resultierten auf den Gipfeln der deutschen Mittelgebirge und der Alpen zu extrem hohen Monatsmitteltemperaturen, die nicht selten deutlich höher lagen als die der sonst so milden Niederungen.

Temperatur
Der Monat November schloss in Rheinstetten mit einem geringen Temperaturüberschuss von 0.6 Grad ab, die Monatsmitteltemperatur betrug 5.5°C. Neben der Bodenseeregion und dem Donautal ist in Baden-Württemberg auch das Rheintal in Herbst und Winter besonders anfällig für Inversionswetterlagen. Diese traten im November 2011 zahlreich auf, und führten dazu, dass beispielsweise die höheren Lagen des Schwarzwaldes im Monatsdurchschnitt wärmer waren als die Niederungen des Rheintals; Freudenstadt auf fast 800 Metern Höhe gelegen konnte mit einem Mittelwert von 5.6°C aufwarten, der Feldberg im Südschwarzwald (1493 m) übertraf mit einer Durchschnittstemperatur von 6.2°C den Wert Rheinstettens sogar deutlich.
Vergleichsweise noch mild verliefen die ersten 12 Tage des Monats in Rheinstetten, sie blieben frostfrei und am 4. konnte mit einer Temperatur von 15.9°C der höchste Wert des Monats verbucht werden. Am 13. trat der erste Frost des Monats auf, 8 weitere Frosttage sollten folgen. Der deutlich kühlere Witterungsabschnitt ließ bis zum Monatsende auch tagsüber das Thermometer kaum noch über die 10°C-Marke hinauskommen. Am kältesten wurde es am Morgen des 16. mit einer Tiefsttemperatur vom -3.7°C; mit einer Höchsttemperatur von nur 3.4°C blieb es an diesem Tag insgesamt winterlich kalt.
Dauerfrost (Temperatur ganztägig unter 0°C) wurde noch nicht beobachtet.

Niederschlag
Einen bemerkenswerten Rekord gab es in diesem Monat zu vermelden: Noch nie war es in einem November so trocken wie in diesem Jahr, die Niederschlagssumme erreichte insgsamt nur 2.1 mm, das entspricht 3% der Norm. Der bisherige Rekord für Karlsruhe stammt aus dem November 1953; damals wurden 8.2 mm gemessen.
Messbaren Niederschlag mit einer Tagesmenge von 1 mm oder mehr gab es im November 2011 nur ein einziges Mal, am 29. fielen 1.2 mm!

Sonne
Zwar waren die vielen Inversionswetterlagen im Rheintal häufig mit Nebel oder Hochnebel verbunden, dennoch setzte sich gelegentlich auch mal die Sonne durch; sie tat das an insgesamt 68 Stunden, was für den November einen überdurchschnittlichen Wert bedeutet und 135% der Norm entspricht. Der Überschuss betrug somit 18 Stunden. Weitaus sonniger präsentierten sich die Höhen des Schwarzwaldes, z.B. in Freudenstadt mit 142 Stunden.

Wind
Hochdruckwetterlagen in Herbst und Winter sind in den Tälern und Niederungen fast immer windschwach. Und so verwundert es nicht, dass auch der November noch nicht die erste Sturmböe des Jahres 2011 bringen konnte. Am windigsten wurde es am 27., als eine Windböe von 49 km/h auftrat (Bft 6).

Vergleich mit 2010
Der Vorjahresnovember zeichnete sich durch rege Tiefdrucktätigkeit aus, die zu einem zu feuchten und viel zu warmen Monat führten, an 2 Tagen erreichte der Wind sogar Sturmstärke. Die positive Temperaturabweichung im November 2010 betrug über 2 Grad, der Regenüberschuss fast 50%. Zwar gab es vor einem Jahr nur 5 Frosttage, allerdings schon den ersten Eistag. Und das Monatsende brachte bereits einen veritablen Wintereinbruch mit einer geschlossenen Schneedecke an 3 Tagen.


Bernhard Mühr, 1. Dezember 2011