Temperatur
Der Schlussmonat des Jahres 2010 brachte hochwinterliche Verhältnisse.
Die Durchschnittstemperatur betrug -1.2°C, die Abweichung vom
langjährigen Mittel damit 3.1 K. Einen solch kalten Dezember
gab es in Karlsruhe seit dem Jahre 1969 nicht mehr.
An 22 Tagen sank das Thermometer unter den Gefrierpunkt (Frosttage),
Dauerfrost (Eistage) gab es 12 Mal.
Eine frische Schneedecke, kaum Wind, trockene Luft und nächtliches Aufklaren -
das sind die Zutaten für extrem tiefe Temperaturen.
Und genau diese gab es in der Nacht und am Morgen des 26.12., nachdem
die kräftigen Schneefälle vom Heiligabend aufgehört hatten.
Das Ergebnis war eine Tiefsttemperatur von -18.7°C, ein für
Dezember ungewöhnlich tiefer Wert, wenn auch kein neuer Rekord.
Gelegentliche und zaghafte Warmluftvorstöße
aus Süden konnten sich im Rheintal bei Karlsruhe fast nie vollständig
durchsetzen; der fehlende Wind vermochte die im Tal lagernde
Kaltluft nicht auszuräumen. Das gelang nur ein einziges Mal für ein paar Stunden
in der Nacht vom 19. auf den 20. und die Temperatur
stieg kurzzeitig auf 7.4°C.
Niederschlag
Der diesjährige Dezember war nicht nur der nasseste Monat
des Jahres, er sorgte auch für den größten
Tageswert des Niederschlags.
Mit 133.9 mm fiel fast das Doppelte (184%) an Regen und Schnee
wie in einem durchschnittlichen Dezember.
Niederschlag mit einer Menge von mindestens 1.0 mm trat an 14 Tagen auf,
die größte Tagesmenge konnte der 8. mit 33.6 mm für sich
verbuchen; soviel regnete es im gesamten Jahr 2010 innerhalb von 24 Stunden sonst nicht.
Häufig zeichnen sich besonders kalte Wintermonate durch
große Trockenheit aus. In diesem Jahr gesellten sich aber zu den tiefen
Temperaturen wiederholte und teilweise kräftige
Schneefälle, die zu dem schneereichsten Dezember
seit 1947 führten (für fühere Jahre liegen keine Daten vor!).
Eine geschlossene Schneedecke von mindestens 1 cm Mächtigkeit
lag zum Morgentermin an 26 Tagen.
Die größte Schneehöhe mit 23 cm wurde am
26. beobachtet; ähnlich hoch lag der Schnee in Karlsruhe zuletzt
am 4.1.1985 (24 cm).
In einem Dezember konnte gar erst am 19.12.1981 eine vergleichbare
Schneedecke angetroffen werden (26 cm).
Sonne
Der Dezember 2010 war ein trüber Monat.
Mehr als 23.6 Stunden Sonnenschein kamen nicht zustande,
das entspricht knapp zwei Dritteln der Norm von 37 Stunden.
An nur 7 Tagen schien die Sonne 1 Stunde oder mehr,
einen wolkenlosen Tag mit Sonnenschein von morgens bis abends gab es überhaupt nicht.
Wind
Es verwundert nicht, dass angesichts der tiefen Monatstemperaturen
stürmisches Wetter in diesem Dezember ausblieb, ist
doch windiges Wetter meist mit der Zufuhr milderer Luftmassen vom Atlantik her verbunden.
Ein Sturmtag mit einer Bö von mindestens 75 km/h trat nicht auf;
der größte Windgeschwindigkeit wurde zusammen mit den
höchsten Temperaturen in der Nacht 19./20. verzeichnet und betrug 71 km/h.
Vergleich mit 2009
Auch im Jahre 2009 war der Dezember der feuchteste Monat des Jahres.
Allerdings lag die Durchschnittstemperatur fast 4 Grad höher
als in diesem Jahr und es gab lediglich 4 Eistage (2010: 12).
Schnee lag an nur 4 Tagen.
Die Sonne schien im Vorjahr im Dezember mit über 50 Stunden doppelt so lange
wie 2010.
