Der November 2010 in Rheinstetten:
Erheblich zu warm und zu nass, etwas zu sonnig
Temperatur
In diesem Jahr bot der November fast die gesamte Palette
an Wettererscheinungen und -abläufen: Sein Repertoire
umfasste spätsommerliche Wärme,
Sturm, Starkniederschlag, Schneefall und Dauerfrost.
Die beiden ersten Monatsdrittel zeichneten sich
durchweg durch überdurchschnittliche Temperaturen aus,
die am 18. mit 19.4°C ihren Spitzenwert hatten.
Am Standort der ehemaligen Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes
in der Karlsruher Hertzstraße, an dem das Institut für Meteorologie und
Klimaforschung des KIT seit November 2008 eine eigene Messtation
betreibt, konnte an diesem Tag mit 22.0°C sogar der deutschlandweit höchste
Wert gemessen werden.
Mit der spätsommerlich anmutenden Wärme ging es aber rasch zu Ende
und an den letzten 10 Tagen des Monats kam das Thermometer auch tagsüber nicht
mehr über 5°C hinaus, die letzten beiden Tage brachten gar auch
schon die ersten beiden Eistage (Dauerfrost) der Saison.
Am Morgen des Monatsletzten wurde mit -6.2°C die tiefste Temperatur
verzeichnet, Frost trat insgesamt 5 Mal auf.
Niederschlag
Anders als seine beiden Vorgängermonate
übererfüllte der November 2010 sein Niederschlagssoll,
und das deutlich:
Die insgesamt gemessenen 107 mm bedeuten
147% der Norm.
An 12 Tagen regnete es mindestens 1.0 mm,
die größte Tagesmenge konnte
am 6. mit 25.7 mm verbucht werden.
Am Abend des 25. ging der Regen erstmals in dieser Saison
in Schnee über und innerhalb kurzer Zeit konnte sich
eine dünne Schneedecke ausbilden. Am nächsten Morgen
waren allerdings nurmehr "Reste" übrig, und genau so lautete
denn auch die offizielle Schneehöhenmeldung.
Neue Schneefälle in der Nacht zum 27. ließen dann
aber doch die ersten beiden geschlossenen Zentimeter
Schnee bis zum Morgen entstehen.
Bis zum Monatsende schneite es gelegentlich weiter,
die größte Schneehöhe zum Morgentermin
wurde am 30. mit 3 cm gemeldet. Mit dem 29., an dem
1 cm Schnee gemeldet wurde, lag an ingesamt 3 Tagen eine geschlossene
Schneedecke.
Sonne
Keine großen Abweichungen von der Norm gab es im November 2010
bei der Sonnenscheindauer.
Insgesamt schien die Sonne gut 54 Stunden und damit 4 Stunden
länger als üblich (108%).
Wind
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen erreichten die Windböen Sturmstärke (Bft 9);
Der 12. November stand dabei mit 76.0 km/h seinem Vortag nur wenig nach, an dem
immerhin 82.4 km/h registriert werden konnten.
Vergleich mit 2009
Im Vorjahr wies der November bei allen Wetterparametern die
gleichen Vorzeichen auf:
Auch er war zu warm, der Wärmeüberschuss mit einer
Abweichung von 3.5 Grad noch deutlich größer als in diesem Jahr.
Entsprechend traten auch nur 2 Frosttage auf und Eistage konnten noch gar keine
verzeichnet werden.
Nicht ganz so üppig wie in diesem Jahr fiel 2009
die Regenspende aus, mit 115% wurde das Regensoll
aber auch übererfüllt.
Die Sonne zeigte sich im November 2009 großzügiger
und schien noch etwa 10 Stunden länger als im diesjährigen
November.
Bernhard Mühr, 2. Dezember 2010
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